21.11.2010

Entscheidungen

sind getroffen

etwas muss sich verändern

lange nachgedacht

langsam entwickeln sich Antworten

Was mache ich in der Zukunft? Werde ich meinen Beruf wieder aufnehmen? Kann ich hauptamtlich kreativ sein?


Langsam nimmt alles Formen an. Ich werde in irgendeiner Weise wieder Geld verdienen müssen, wenn ich nur wüsste wie... Nach fast 10 Jahren ist das alles andere als leicht (am 14.12.2000 bin ich in Mutterschutz gegangen, danach Elternzeit und dann nie wieder an meinen damaligen Areitsplatz zurückgekehrt). Als Ergotherapeuting weiß ich durchaus um die Probleme, die Langzeitarbeitslosigkeit mitbringt und prinzipiell ist da ein 100%iges Hausfrauendasein nicht anders strukturiert...

Selbstgemachte Sachen verkaufen ist so eine Sache... ich trenne mich soooooo schwer von meinen Dingen und es langweilt mich unendlich eine Sache wieder und wieder herzustellen.

Allerdings habe ich endlich etwas gefunden, was ich in größerer Stückzahl herstellen kann und was nicht so sehr an mir hängt, wie meine Srickmaschen oder meine Nähstiche. Darüber bin ich sehr froh und bin schwer am planen und organisieren. Davon aber später mehr....


Manches von früher drängt wieder an die Oberfläche. Nach 10 Jahren Politikabstinenz werde ich zunehmend unruhig, will mich einmischen, will wieder mitmachen.

Beginne wieder Musik zu hören, da wo ich in den letzten Jahren Ruhe bevorzugt habe.

Lese wieder Zeitung, da wo ich vorher einzig und alleine Wollfäden um Nadeln geschlungen habe.

Schaue wieder Nachrichten und Reportagen, da wo ich mich vorher nur vom Festplattenrekorder mit den neuesten Folgen von Dr. House, Greys Anatomie, Private Practice, Lost, Bones, Fringe, den letzten Tatorten usw. usf, versorgt habe.

Die zwei Kurzen, die in den Letzten 10 Jahren alles von mir bekommen haben, brauchen es, zunehmend weniger von mir zu bekommen. Die Wurzeln werden lockerer, die Flügel beginnen zu wachsen. Ganz sachte und allmählich. Bei der Zweiten geht das schneller als beim Ersten...


Nachdem ich viele Monate so seelig war, verwandte Seelen hier zu treffen, den Austausch, die Nettigkeiten und die Anerkennung zu genießen, gaaanz weit weg gegangen bin, rund um die Welt, komme ich zunehmend vor meiner Haustüre an.
Ich will die Kreativität hier einpflanzen, da wo ich lebe. Ich knüpfe neue Kontakte, über die Straße, im Stadtteil, im Nachbarort, in der Region... was mir die Kontakte hier zunehmend entfernt... Daher immer weniger Beteiligung und Kommentare von mir. Dennoch, ich habe meine feste Blogrunde und es kommen auch immer mal wieder neue Stationen dazu.

Ich habe nachgedacht, ob ich die Kommentarfunktion abschalte, da ich immer wieder ein schlechtes Gefühlhabe, wenn ich einen netten Kommentar bekomme und keinen "Gegenbesuch" abstatte. Entschieden habe ich, die Kommentarfuntion "on air" zu lassen.
Ich selbst fühle mich blöd, wenn ich jemanden was im Blog hinterlassen mag und es nicht kann. Auch wenn ich die Beweggründe anderer z.T. kenne und verstehe. Eine gewisse persönliche Ebene ginge mir in der, ohnehin schon sehr unpersönlichen Netz-Welt verloren.

So, nun wieder die neueste "Scheibe" (ganz modern, als MP3 selbstverständlich) von Bruce Springsteen auf die Ohren, ein paar Reihen an meinem Frost-Pullover und später noch die Tagesthemen...


Mütze:
Moon von Kim Hargreaves aus dem Buch Cherished
gestrickt mit ROWAN Cocoon in misty blue
LP:
Heroes von David Bowie

Pullover:
Serenity Titelmodel von Michael Storey aus dem Buch Classic Style #16 von ROWAN
gestrickt mit ROWAN Pure Wool DK in frost

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was fuer ein Bericht....
Ersteinmal respeckt vor soviel offenheit in Deinem Blog.
Aber sicher Deine Art um mit den Dingen umzu gehen.
Ich finde es klasse das du den Schritt in die Berufswelt wieder nehmen willst.
Selber durch schwere Krankeit lange nicht gearbeitet.Habe ich mich zureuck gekaempft.Auch wenn es immer wieder neiderschmeternde ereignisse zwischen durch gab.Ich sage drei schritte vor zwei zureck....Also langsam wird alles gut.

sei ganz herzlich gegruesst von Conny
Und Warum sich schlecht fuhelen, weil du dir das recht genommen hast 1o jahre fuer dich zu leben...?

oh-mimmi hat gesagt…

Ja also:
danke für Deinen offenen post! Ich steck grad in einer ähnlichen Situation wie Du - nein, eigentlich bin ich noch nicht so weit ... aber ich beginne auch schön langsam darüber nachzudenken, wie es nach meiner Elternzeit weitergehen soll und ob ich beruflich etwas machen kann, wo ich meine kreative Ader ausleben kann ... schwierig...

Mit den Gegenbesuchen auf anderen Blogs ... mach Dir doch deshalb keinen Hirnstreß! Ich würde niemals irgendwo einen Kommentar aus reiner Nettigkeit abgeben, wenn ich zu dem angesprochenen Thema keine Meinung habe. Man ist sich doch nicht verpflichtet, oder?

Liebe Grüße und weiterhin alles Gute und gutes Gelingen Deines Vorhabens!

Christel

meine traumwelt hat gesagt…

oh wie gut kann ich dich verstehen. ich bin auch schon länger aus meinem beruf raus und habe mich meinen kindern gewidmet, aber auch aus gesundheitlichen gründen. jetzt kribbelt es so langsam in meinen fingern und ich würde gerne wieder etwas geld verdienen, aber was soll ich machen??? in den alten beruf gibt es kaum stellen... viele sagen mach doch deine kreativität zum beruf, wie gern würd ich es tun, aber ich weiß auch das es schwer ist sachen zu verkaufen, die meisten wissen die arbeit nicht zu schätzen und trennen von den selbst entworfenen sachen fällt mir schwer...
und mit den kommentaren - ich finde es schön, wenn ich anderen mitteilen kann,wie schön ihre sachen sind und ich freue mich natürlich auch über jedes kommentar, aber ich versteh auch jeden der sagt, das es ihm zuviel wird!!! ich denke die entscheidung muss jeder selber fällen, ich bin keinem böse, wenn er nicht kommentiert!
ganz liebe grüße,
kirsten

Mit Nadel und Faden hat gesagt…

Hmmm, ja, ich stell mir das schwierig vor nach 10 Jahren und kann aber voll und ganz verstehen, dass Du wieder ins Berufsleben willst.
Die selbst gemachten Sachen zu verkaufen... ja manchmal denke ich auch darüber nach, komme aber immer wieder zu dem Schluß, dass ich eigentlich nur für mich und Bekannte, Verwandte nähe. Man kann dabei auch so viel Enttäuschung erleben.
Jetzt bin ich gespannt, was Deine Idee ist.
Kommentare hin oder her - jeder freut sich über einen netten Kommentar und Lob. Mir sind die konstruktiven Kommentare am liebsten. Aber ich kommentiere nicht um dann irgendeinen Gegenkommentar zu bekommen. Von daher... sag ich auch, dass Du Dir da keinen Stress machen musst.
LG
Kerstin

KB Design hat gesagt…

Ein langer, ausführlicher und ehrlicher Post hast du geschrieben, herzlichen Dank dafür.

So wie du nun an einem Wendepunkt angelangt bist und dich neu orientierst, ist es mir vor einigen Jahren auch ergangen. Zuerst begann ich wieder "eigene Brötchen" zu verdienen, das hatte auch etwas Schönes. Nicht lange, da wollte ich mehr Zeit für mich haben und einfach mehr Zeit mit Kreativem verbringen. Bei mir hat es geklappt, es geht auch mit weniger Geld. Dafür verbringe ich definitiv mehr Zeit mit meinen eigenen Interessen (egoistisch!). Mit selbst gemachten Sachen werde auch ich nicht reich, aber das glückliche Gegenüber bei einem Verkauf, entschädigt mehr als das Materielle.

Was du auch immer tust, es ist deine freie Entscheidung. Es heisst auch nicht, dass man seine Meinung oder Einstellung später nicht wieder ändern darf/könnte! Für eine gewisse Zeit mag es stimmen und falls du zu einer anderen Idee kommst, nur zu.

Die Sache mir den Kommentaren ist auch so eine Angelegenheit. Ich lese oft mit, und wenn ich das Bedürfnis habe, schreibe ich gerne. Dass dann aber daraus ein Hin- und Herkommentieren ensteht, das möchte ich auch nicht. Trotzdem finde ich es schade, wenn die Funktion abgestellt wird. Ich erlebe auch, dass konsequentes Nichtkommentieren etwas bedeuten soll..... und merke schon, welche ehrlich gemeint sind.

Nun wünsche ich dir für dein Vorhaben, was auch immer, gutes Gelingen! Du lebst dein Leben und triffst bestimmt die momentan richtige Entscheidung.

Herzliche Grüsse

Brigitte

Inken hat gesagt…

Du geht es uns beiden ja ähnlich. Ich bin am 31.12.1999 in Mutterschutz gegangen und seitdem ist beruflich nichts passiert. Im Frühjahr 2009 habe ich dann meinen Shop eröffnet. Nach über einem Jahr immer nur das Selbe produzieren, strukturiere ich jetzt ein bisschen um. Einfach geht anders;-)
Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei, Deine Gedanken in die Tat umzusetzen, und dass Du eher kommentierfaul bist fällt mir nicht auf. Ich achte auf so etwas nicht und finde es auch nicht schlimm.

Liebe Grüße und Daumendrücken von Inken

avelinux hat gesagt…

Liebe Kerstin,
ich verstehe dich sehr gut, dass du nach vielen Jahren bei den Kindern nun auch etwas "anderes" um die Ohren haben möchtest.
Alle hat seine Zeit.
Jetzt ist wieder die Zeit für dich gekommen.
Ich wünsche dir alles Liebe und eine gute Entscheidung.
Grüßle Eva

raschinsky hat gesagt…

Danke für Deine offenen Worte.
Danke für die Zeichen, die Du damit setzt, die sicher die eine oder andere mitten ins Herz oder einen Entscheidungskampf treffen. Wie und ob man kreativ und berufstätig und Mutter sein kann, damit beschäftigen sich die meisten hier.
Ich bin erst seit 2008 "draußen", habe das Gefühl, noch nicht einmal richtig "drin" gewesen zu sein, aber weiss aus Erfahrung, dass es manchmal Entscheidungen braucht, um vorwärts zu gehen.
Wie es aussieht, bleibe ich nun noch eine Weile zu Hause, aber dabei möchte ich kreativ und mutig meinen Weg suchen. Ob mir das so immer gelingt? Vielleicht nicht, aber es geht voran.

Viel (Entscheidungs-)Kraft, Mut und Inspiration für Dich! Das wird gut!

Liebe Grüße,
Steffi

(ganz unbekannt, aber gerade sehr nah gefühlt)